sie dichtet wieder
May. 10th, 2004 03:52 pm![[personal profile]](https://www.dreamwidth.org/img/silk/identity/user.png)
vom Gestern trunken
Der alte Tag
verwelkt ist ihm die Sonne.
Noch vom Gestern trunken;
einst kosender Wein,
der heute farblos schmeckt
Das alte Aug'
zerrt versturt an der Erde.
Ihm ist die Blume versunken;
sein tanzender Lauf,
bleibt heut' vom Lid verdeckt
Der alte Tag
erhellt mit der Knospe Sprung,
hat weiß vom Licht getrunken;
ein zaudernder Zeh'
der Zeit emporgereckt
Herz Schlag
deine Hand brechen am Gelenk
dann den nackten Nacken
weg der Stolz auf der Stirn
beißende Zunge die mich kratzt
Weißheit perlt von den Lippen
dahinter dein klares Schwert
weich windet es sich
schlangenmündig
Zungenschlag
hinter mir fällt dein Atem
rieche dich und müsste
umdrehen lass mich
Krallen packen und brechen auf
die Brustwand
in bloßen Händen
das fleischige Herz
roh es fressen
warmspritzig
Klauenpack
Stille in der Stimme
Taubheit stoppt
in den Ohren nur
das panische Pochen
des rauschevollen Herzens
mir musst du gehören
zerrissenzitterleibig
Herzensschlag
Ranken
Es rankt sich um die weißen Blüten
das rote Blut, die böse Schar.
Es tänzeln zart die Sonnenstrahlen
Auf Mörders und der Toten Haar
So leicht und leis' die Flocken fallen,
hinab auf die geschund'ne Welt.
So lieblich klingt des Mädchens Stimme,
das sanft in meine Arme fällt.
Es ranken sich um weiße Brüste,
die Hände voller blut'ger Gier
Es tänzeln meine Sonnenfinger
auf deiner Haut, ach bleib doch hier.